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Wie lange dauert der Rauchentzug?

    Wie lange dauert der Rauchentzug?

    Wann kommt die nächste Zigarettenpause? Der Raucher fiebert durch seine Nikotinabhängigkeit auf seine nächste Zigarette hin. Es ist eine Sucht! Diese Sucht kann schwere Krankheiten hervorrufen. Ungefähr jede vierte Frau und jeder dritte Mann rauchen täglich bzw. gelegentlich. Im Schnitt werden 14 Zigaretten täglich konsumiert. Die Gruppe der 25 bis 39-Jährigen raucht am stärksten. Wohl dem, wer den Entschluss gefasst hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Der erste Schritt ist somit getan.

    Mancher Raucher kann von heute auf morgen aufhören. Dies ist eher die Seltenheit. Es werden unterschiedliche Phasen des Entzuges durchlaufen. Weit verbreitet ist der Fall, dass durch die körperlichen Entzugssymptome in den ersten drei Tagen aufgegeben wird.

    Die Entzugserscheinungen und ihre Phasen

    Alle Zigaretten sind in der Mülltonne gelandet. Die Aschenbecher wurden entfernt und die ersten Stunden sind überhaupt kein Problem. Freudig wird ein Rundruf gestartet: „Ich höre mit dem Rauchen auf!“. Eine innere Euphorie steigt. Es scheint alles kein Problem zu sein. Doch schon am Abend und am Folgetag wird es schwieriger. Eine gereizte Stimmung macht sich langsam wie mit einer 1000-Kalorien-Diät breit. Die Gummibärchentüte wird zum besten Kumpel. Besser wäre ein kleine Radtour, einmal um den Wald laufen oder eine Runde spazieren gehen. Der Stoffwechsel verändert sich. Es findet eine Verlangsamung durch den Wegfall des Nikotins statt.

    Der 3. und 4. Tag werden langsam knackig. Morgens aufstehen und ans Rauchen denken und abends ins Bett gehen und der Glimmstängel ist omnipräsent. Das sind sie, die speziellen Tage, an denen die meisten rückfällig werden. Mit Freunden an den kritischen Tagen nur etwas unternehmen, wenn diese selbst nicht rauchen. Sonst wird es äußerst schwierig.

    Wenn der kleine große Hunger kommt

    Nach den fünf bis sieben Tagen geht es los: „Der Hunger kommt!“. Im Supermarkt lächeln die Chips und Flips besonders verlockend und mal wieder eine weiße Tafel Schokolade, oder zwei oder drei wären auch ganz nett. Zunehmen werden nur die anderen. Der erste Schritt ist geschafft, das Verlangen minimiert sich nach der täglichen Zigarettenration. Das Nikotin verweilt in den ersten drei Tagen noch im Körper und das Verlangen ist stärker. Es lässt jetzt nach und verlagert sich bei den meisten in kleine Hungerattacken bzw. sich etwas Gutes zu gönnen. Das permanente Verlangen auf Nikotin lässt deutlich nach und nach ein bis zwei Wochen ist die Gefahrenzone noch nicht verbannt, jedoch ist die Kontrolle leichter umzusetzen.

    Nach ca. 3 Wochen setzt ein emotionales Tief ein. Mit der Clique feiern zu gehen fällt schwerer. Es macht einfach kein Spaß mehr. 90 % rauchen und die Rauchschwaden riechen noch immer verlockend. Jammern nutzt nichts, denn jetzt gilt es die Gedanken umzukehren. Das erreichte Ziel ist ein Bergfest. Sich einmal auf die Schulter klopfen und erkennen: „Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt!“ Der Stolz soll die Oberhand bekommen.

    Immer mehr lässt die nächsten Wochen und Monate die Lust auf eine Zigarette nach. Die Haut wird reiner. Die Lunge und ein tiefes Durchatmen fühlen sich unbeschwerter an. Die Treppen werden leichter genommen und das Laufen macht richtig Spaß. Die Zigaretten der Kumpels fangen an unangenehm zu riechen. Ob die Gefahr eines Rückfalles gebannt ist, lässt sich schwer sagen. Jeder Mensch ist anders, doch wer bis hierher gekommen ist, sollte nur noch eine Richtung kennen: Rauchfrei weiter in die Zukunft!